Müllkippe Meer
Im North Pacific Gyre, einem gigantischen Meereswirbel im Nordostpazifik zwischen Hawaii und dem amerikanischen Festland, tummeln sich unzählige Müllteile - ein Großteil davon aus Plastik (rund 70 Prozent nach Schätzungen von Wissenschaftlern). Neben Flüssen und Abwässern gelangt der Abfall auch durch Tourismus- oder Freizeitaktivitäten vom Land ins Meer. Als Hauptverursacher gelten jedoch die Schifffahrt und die Fischerei. Nach Schätzung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen UNEP landen so jährlich etwa 6,4 Millionen Tonnen Plastikabfälle in unseren Weltmeeren.
Besonders kritisch: Durch Salzwasser, Wellen und UV-Strahlung wird der Plastikmüll in immer kleinere Bestandteile zersetzt - bis nur noch mikroskopisch kleine Partikel übrigbleiben. An diese Mikroplastik lagern sich gefährliche Chemikalien wie das Insektizid DDT oder Polychlorierte Biphenyle (PCB) an. Wissenschaftler konnten eine millionenfach erhöhte Konzentration dieser Stoffe an den Plastikteilchen im Vergleich zu ihrer Konzentration im Wasser messen. Über das Plankton, das am Anfang der Nahrungskette steht, gelangen die Kunststoffe samt ihrer Giftfracht schließlich (wieder) bis zum Menschen.
Aber auch größere Müll- und Plastikteile werden vielen Meerestieren zum Verhängnis: Sie verheddern sich darin, Plastik wird mit Nahrung verwechselt und verstopft die Mägen, die Tiere verhungern und verdursten.